Seit vielen Jahren wird in der (inter-)nationalen Bildungsforschung der entscheidende Übertritt von der Primar- in die Sekundarstufe diskutiert, der mit weitreichenden Folgen für die weitere schulische und berufliche Laufbahn sowie die private Lebensgestaltung verbunden ist. Dabei zeigt sich, dass sowohl die Organisation als auch schulische Leistungen und herkunftsbedingte Faktoren bei der Zuweisung (= Selektion) eine entscheidende Rolle spielen, was sich besonders häufig als Nachteil für Schülerinnen und Schüler aus wenig privilegierten Familienverhältnissen mit Noten im mittleren Leistungsbereich (Note 4.5) manifestiert.
Für diese Kinder bedeutet dies, dass sie möglicherweise ihre persönlichen Fähigkeiten und Talente aufgrund ihrer familialen Herkunft selbst bei einer grossen Anstrengungsbereitschaft nicht optimal entfalten können und sie folglich weniger Bildungschancen haben als Kinder, die in privilegierten Familienverhältnissen aufwachsen.
Wann gilt ein Kind als weniger privilegiert?
Im Projekt CHANSON gilt ein Kind als weniger privilegiert, wenn mindestens zwei der folgenden Aussagen zutreffen:
- Die Eltern haben geringe finanzielle Möglichkeiten.
- Die Eltern können keine schulische Unterstützung leisten.
- In der Familie wird nicht Deutsch gesprochen.
- In der Familie leben mehr als vier Kinder.
- Jemand in der Familie (Mutter, Vater oder Geschwister) leidet unter schwerwiegenden gesundheitlichen Belastungen.
- Das Kind wächst in einer Einelternfamilie auf.