Weiterbildung

Die Ausgangslage

Obwohl die Zahl der Absolventen der Ausbildung zum Kinderbetreuer steigt und immer mehr Männer in Kitas arbeiten sind sie immer noch in einer speziellen Position. Durch ihre nach wie vor geringe Anzahl fallen sie zwangsläufig auf. Die meisten Männer, die wir in unserer Studie interviewten, berichteten in diesem Zusammenhang von herausfordernden Situationen: Sie erlebten z. B., dass Eltern nicht wollten, dass ihr Kind vom männlichen Betreuer gewickelt wird. Vorbehalte dieser Art richteten sich nicht gegen sie als Person, vielmehr äusserte sich hier eine generelle Skepsis gegenüber Männern in Betreuungsberufen. Oftmals erzählten uns die interviewten Kinderbetreuer auch, dass bestimmte Erwartungen an sie gerichtet wurden, sie sollten für bestimmte Aktivitäten mit den Kindern zuständig sein ─ zum Beispiel das Fussballspielen ─ oder kleine Reparaturen in der Kita übernehmen. Unabhängig davon, ob sie dies gerne taten oder nicht, erlebten sie, dass sie nicht immer wie ihre Kolleginnen als „Gleicher unter Gleichen“ auftreten konnten, sondern als Mann in einem Frauenberuf häufig eine besondere Stellung zugeschrieben bekommen.

Die Idee

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse möchte die Weiterbildung Männer dabei unterstützen, den möglicherweise auftretenden Herausforderungen zu begegnen und hilfreiche Umgangsstrategien zu entwickeln. Gemeinsam mit anderen Männern, die sich in der Ausbildung zum Kinderbetreuer befinden oder bereits in der Kita arbeiten, werden die bisher gemachten Erfahrungen im Arbeitsalltag der Kita reflektiert, Erlebnisse ausgetauscht und Hintergrundwissen erarbeitet. Das Ziel der Weiterbildung ist damit die Vorbereitung auf bestimmte genderspezifische Aspekte des Berufsalltags und die Vernetzung der Teilnehmer untereinander.

Teilnahmewünsche und Fragen können an wiebke.tennhoff@unisg.ch und an Thomas Rhyner unter 076 481 62 54 (Anruf oder WhatsApp-Message) gerichtet werden.

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