Nachfolgend werden die konzeptionellen Vorüberlegungen und die Inhalte des Lernarrangements «Was ist ein guter Apfel?» oder «Was hat das Insektensterben mit Konsumentscheidungen zu tun?» vorgestellt.
Die Inhalte des Lernarrangements mit Bezug zu Zielen der UNO
Die UNO hat 17 Ziele formuliert, die in der Agenda 2030 handlungsleitend sind und heutige wie künftige Generationen für ein verantwortungsvolles Handeln in der Welt von morgen sensibilisieren sollen:

Ziele für Nachhaltige Entwicklung
Im Lernarrangement werden Bezüge zu den folgenden fünf Zielen für Nachhaltige Entwicklung hergestellt:
- Ziel 2: Kein Hunger
- Ziel 12: Nachhaltiger Konsum und Produktion
- Ziel 13: Massnahmen zum Klimaschutz
- Ziel 15: Leben an Land
- Ziel 17: Partnerschaft zur Erreichung der Ziele
Die Inhalte des Lernarrangements mit Bezug zur BNE-Didaktik
Die übergeordnete Leitfrage
Das Entwickeln einer übergeordneten Leitfrage (komplexe Fragestellung) ist beim Planen einer BNE-Unterrichtseinheit zentral. Sie soll z.B. nicht mit ja/nein zu beantworten sein und beinhaltet verschiedene Perspektiven. Diesem Anspruch wird mit dem Titel des Lernarrange- ments Rechnung getragen:
«Was ist ein guter Apfel?»
oder
«Was hat das Insektensterben mit Konsum-Entscheidungen zu tun?»
Die Arbeit mit Akteuren

Anschliessend geht es darum zu eruieren, welche Akteure von der Leitfrage betroffen sind. Die Akteuranalyse ist gemäss Künzli (2008) der wichtigste Planungsteil einer BNE-Unterrichtseinheit. Akteure sollen unterschiedliche Aspekte der Thematik beleuchten und sowohl konträre als auch gleichgesinnte Interessen und Werte vertreten sowie gesellschaftliche Ziele verfolgen.
Mit Bezug zur übergeordneten Fragestellung wurden hierzu die folgenden sieben Akteure festgelegt: Bienen/Insekten, Obstbauern, Konsumenten, Händler, Imker, Naturschützer und Staat. Während Schüler:innen im Zyklus I nur zwei bis drei Akteure bearbeiten, sollen ältere Schüler:innen die Perspektive mehrerer Akteure einnehmen.
Die Akteure stellen Fragen, die sie in ihrer Rolle beschäftigen (z.B. Obstbauer: «Was muss ich machen, damit es gute Äpfel gibt?»).
Die Schüler:innen unterstützen die jeweiligen Akteure dabei die Frage zu beantworten, indem sie digitale und analoge Lernspuren bearbeiten.
Die verschiedenen Akteure sind für die Schüler:innen auf einem dreidimensionalen Advance Organizer erlebbar (vgl. Abbildung 5). Dieser ist gleichzeitig Start und Schlusspunkt eines Besuchs im Lernarrangement.
Phasen und Planungsmodell
Phasen
Beim Besuch im Lernarrangement soll der multiperspektivische Blick im Zyklus 2 und 3 kontinuierlich aufgebaut werden. Im Zyklus 1 sollen erste Vernetzungen gemacht werden, jedoch steht hier eine spielerische Annäherung im Vordergrund. Idealerweise wird der BNE-Unterricht in fünf aufeinanderfolgenden Phasen a bis e gestaltet. Diese Phasen dauern in der Regel mehrere Tage/Wochen.

Planungsmodell
Nicht alle Phasen können mit dem Besuch im RDZ abgedeckt werden. Phase c (Visionsentwicklung) wird nach dem Wissensaufbau angeregt. Phase e (Transfer) soll später im Klassenzimmer stattfinden (vgl. Abbildung 10).
