Leitfragen

Für die Tertiärstufe liegen zwar keine allgemein formulierten Modelle eines sprachenübergreifenden Unterrichts vor. Es kann jedoch auf die Grundstruktur der Unterrichtspraxen, die an den mehrsprachigen PH angewendet werden (siehe immersive Module und mehrsprachige Unterrichtsveranstaltungen an der PHGR, PHVS und PHFR im Kapitel 1), oder auf zweisprachige Modelle der Volksschule oder der Sek II zurückgegriffen werden. Letztere müssen an die Bedürfnisse und Rahmenbedingungen der Lehrerbildungsinstitutionen angepasst werden. Ein Beispiel ist das sogenannte Bieler-Modell, das zwar zweisprachige Unterrichtsmodelle für die Volksschule beschreibt, deren Grundstruktur aber auch für andere Stufen gelten kann.

Für die Planung und Gestaltung sprachenübergreifender Ausbildungselemente, wie den nachfolgend beschriebenen Modellen, sind besonders folgende Gesichtspunkte relevant:

  • Welche Sprachen sind mit welcher Gewichtung beteiligt (Kombination der Zielsprachen, Einbezug der lokalen Unterrichtssprache, Berücksichtigung von weiteren Sprachen, z.B. Migrationssprachen)?
  • In welcher Form werden die Sprachen im Unterricht miteinander kombiniert (alternierend monolingual, multilingual, ‘Nebeneinander’ verschiedener Sprachen mit Code-Switching)?
  • Wie viele Dozierende sind beteiligt (eine mehrsprachig unterrichtende Person, mehrere Personen mit je einer Sprache, Unterstützung durch Sprachassistenzen und Sprachcoaches, d.h. sprachlich begabten Studierenden)?
  • Wie arbeiten die Dozierenden zusammen (alternierendes Teamteaching, synchrones Teamteaching, eine hauptverantwortliche dozierende Person mit Hilfskräften (z.B. Sprachcoaches)?
  • Was für Unterrichtsmethoden eignen sich besonders (CLIL, immersive Inseln, mehrsprachiger Sachfachunterricht, Sprache in allen Fächern)?
  • Welche organisatorischen Rahmenbedingungen sind zu berücksichtigen (Dauer des Moduls, Präsenzanteil der Studierenden, Blockveranstaltung usw.)?

Wie können Studierende unterstützt werden (z.B. Scaffolding, Interkomprehension)?