Lernprozessphasen
Der Aufbau von Kompetenzen braucht Zeit, Lernen ebenfalls. In Anlehnung an Aebli (1983) können bis zum sicheren Berherrschen Lernprozessphasen unterschieden werden, Problemorientierter Aufbau, Durcharbeiten, Ueben, Anwenden (PADUA-Modell):
Zuerst geht es darum, das Vorwissen und die Interessen der Kinder in Erfahrung zu bringen, um daran anknüpfen zu können. Beim problemorientierten Aufbau werden die Kinder mit neuem Wissen und Können konfrontiert. Das Durcharbeiten zielt auf Verstehen, d.h. auf Sicherung und Verdeutlichung des Gelernten, auf die Verbindung mit Bekanntem. In den Phasen des Übens steht das fehlerfreie Beherrschen, die Automatisierung des Könnens und Wissens im Vordergrund. Darauf aufbauend wird das Gelernte in (komplexen) Situationen angewendet und in andere Kontexte übertragen. Lernunterstützung durch Lehrpersonen und Mitschüler/innen, formative Beurteilungen, der Austausch und die Reflexion über das Lernen begleiten die Lernprozessphasen.
Kompetenzorientiertes Lernen braucht Zeit. Durch einen einmaligen Besuch einer Klasse in einer Lernumgebung im RDZ kann kein systematischer Kompetenzaufbau im Sinne von PADUA erfolgen. Das RDZ stellt eine professionell vorbereitete und motivierende Lernumgebung mit sorgfältig durchdachten fachbedeutsamen und gehaltvollen Aufgaben bereit. Die Besuche von Schulklassen in den RDZ erfolgen sehr oft in den ersten Phasen der Auseinandersetzung mit Themen und Inhalten. Der Schwerpunkt des Arbeitens liegt dann in den Lernprozessphasen der Annäherung, des problemorientierten und entdeckenden Aufbaus von Wissen und Können. Nach dem Besuch im RDZ wird in der Schule das Erlebte, Gesehene, Gelernte vertieft, geübt und angewendet. Die RDZ stellen Lehrpersonen, Klassen und Studierenden dazu ganze Lernarrangements zur Verfügung, die aufzeigen, wie der Besuch vorbereitet nach diesem an den Kompetenzen und Inhalten gezielt weitergearbeitet werden kann.