Kompetent ist eine Person, die Herausforderungen und Probleme erfolgreich und verantwortungsvoll zu lösen vermag. Sie kann dabei auf
bedeutsames Wissen und notwendige Fertigkeiten zurückgreifen und hat die entsprechenden motivationalen und sozialen Fähigkeiten.
Kompetenzorientierter Unterricht zielt also auf möglichst eigenständiges Anwenden von Wissen und Können in alltagsrelevanten Situationen.
Folgende didaktischen Ausrichtungen charakterisieren
die Lernarrangements in den RDZ:
- In attraktiv gestalteten Umgebungen mit alltagsnahen Aufgaben lernen
- Handlungsorientiert und forschend-entdeckend lernen
- Kompetenzen längerfristig aufbauen
- Fachliche und überfachliche Kompetenzen aufbauen
Durch einen einmaligen Besuch einer Klasse in einer Lernumgebung im RDZ ist kein umfassender Kompetenzaufbau im Sinne der Lernprozessphasen möglich. Die Besuche von Schulklassen in den RDZ erfolgen sehr oft in den ersten Phasen der Auseinandersetzung mit Themen
und Inhalten. Der Schwerpunkt des Arbeitens liegt folgerichtig in den Lernprozessphasen der Annäherung, des Aufbaus und des Durcharbeitens von Inhalten. Das RDZ stellt in der Regel eine professionell vorbereitete und motivierende Lernumgebung mit sorgfältig durchdachten fachbedeutsamen und gehaltvollen Konfrontations- und Erarbeitungsaufgaben bereit, welche den Lernenden ermöglicht, in eine Thematik einzusteigen. Anspruchsvolle Lernsituationen im RDZ zeigen zudem auf, welche Kompetenzstufen wie weit erreicht sind, an welchen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen in der Schule weitergearbeitet werden kann und soll. Nach dem Besuch im RDZ ist es Aufgabe der Lehrperson das im RDZ Erlebte, Gesehene, Gelernte zu vertiefen, zu automatisieren und anzuwenden. Die RDZ stellen Lehrpersonen, Klassen
und Studierenden dazu Unterrichtssets und -materialien zur Verfügung. Diese zeigen auf, wie (evtl. vor und) nach dem Besuch im RDZ an den Kompetenzen und Inhalten gezielt (weiter) gearbeitet werden kann. Bei vielen Lernumgebungen könnte auch ein zweiter Besuch im RDZ
ins Auge gefasst werden, um das Thema in der sehr oft realitätsnahen, komplexen und attraktiven Lernumgebung nochmals aufzugreifen und
die erarbeiteten Kompetenzen anzuwenden.
Die RDZ haben eine lange Tradition und grosse Erfahrung darin, attraktive und motivierende Lernangebote in sorgfältig gestalteten Lernumgebungen bereitzustellen. Damit motivieren sie Volksschulklassen, Studierende und Lehrpersonen zur Auseinandersetzung mit exemplarischen lehrplanrelevanten Themen. Auch der Lehrplan betont die zentrale Bedeutung von Lernumgebungen und Aufgaben. «Inhaltlich attraktive und methodisch durchdachte Aufgaben und Lernaufträge sind die zentralen fachdidaktischen
Gestaltungselemente von Lernumgebungen und bilden das Rückgrat guten Unterrichts.»
(Lehrplan Volksschule SG 2017, Lern- und Unterrichtsverständnis)
Handlungsorientiert und forschend-entdeckend lernen
In den Lernarrangements des RDZ steht das alltagsnahe, handlungsorientierte und entdeckende Lernen im Zentrum. In den aufbereiteten Lernumgebungen können Besucherinnen und Besucher im RDZ das Vorwissen aktivieren, sich in eine Thematik eindenken und einfühlen, Erfahrungen machen, Wissen und Können aufbauen. Die Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter unterstützen dabei eine forschende und entdeckende Lernhaltung aus Interesse an einer Sache, an einem Problem, an einer Frage und die kontinuierliche Reflexion der Lernerfahrungen.
Kompetenzen längerfristig aufbauen
Kompetenzen entwickeln sich über eine längere Zeitdauer. Der Lehrplan Volksschule formuliert fachliche und überfachliche Kompetenzstufen.
Für die Zyklen 1 (Kindergarten bis 2. Klasse), 2 (3.─6. Klasse) und 3 (Sekundarstufe 1). Die Lernarrangements der RDZ sind stufen- bzw. zyklenübergreifend konzipiert und orientieren sich am Kompetenzaufbau und an den im Lehrplan formulierten Kompetenzstufen. Die Arrangements zeigen auf, wie über die Altersgruppen hinweg an denselben Kompetenzen und Inhalten gearbeitet werden kann.
Fachliche und überfachliche Kompetenzen aufbauen
Neben den fachlichen sind auch überfachliche Kompetenzen (personale, soziale und methodische Kompetenzen) für die erfolgreiche Bewältigung von Aufgaben und Problemstellungen in verschiedenen Lebensbereichen zentral. Die Kinder müssen lernen, über sich und ihr Lernen nachzudenken, kommunikative und kooperative Fähigkeiten zu entwickeln, mit Informationen angemessen umzugehen und Probleme zu lösen. (Lehrplan Volksschule SG 2017, Lern- und Unterrichtsverständnis). Die Lernarrangements im RDZ legen neben der Auseinandersetzung mit Fachinhalten Wert auf die Auseinandersetzung mit überfachlichen Kompetenzen und die Reflexion von Lernstrategien.