Lagerprodukte der Lernenden

Das Klassenlager ist auf jeder Schulstufe ein grosses Ereignis, auf welches sich meist alle Schüler:innen freuen. Das Ziel ist es jedoch nicht, dass die Schüler:innen ins Lager kommen, dieses erleben, dann nach Hause gehen und es bereits komplett abgeschlossen ist. Damit das Lager dauerhaft in Erinnerung bleibt und man es auch im Unterricht aufbereiten kann, gibt es die Möglichkeit, während dem Lager verschiedene Produkte mit den Schüler:innen zu erstellen. Dies können Textproduktionen, Fotobücher oder Filme sein. Einige Ideen lassen sich nachstehend finden. 


Tagebuch 

Eine verbreitete Variante ist, dass die Schüler:innen ein Lagertagebuch erstellen. Dazu erhalten sie von der Lehrperson ein Heft, in welchem sie jeden Tag ihre Eindrücke und Geschehnisse festhalten können. Entweder ist der Tagebucheintrag etwas Persönliches, wobei die Einträge selten laut vorgelesen / ausgehängt werden oder man erstellt ein öffentliches Tagebuch, bei welchem nur über die Geschehnisse des Tages berichtet wird. 
Von Vorteil wäre es, wenn dazu ein Zeitfenster eingeplant werden würde, in welchem das Tagebuch geschrieben wird. So geht es nicht vergessen und es schreiben sicher alle einen Eintrag. 

Mögliche Leitfragen für den Tagebucheintrag wären: 

  • Was haben wir heute gemacht? 
  • Was hat dir am besten gefallen? 
  • Was hat dir gar nicht gefallen? 
  • Was fandest du am eindrücklichsten? 
  • Wie hast du dich heute gefühlt? 
  • Auf was freust du dich am morgigen Tag?

Lagerbericht 

Bei dieser Art des Produktes gibt es für jeden Tag “Tagesverantwortliche”. Diese schreiben an ihrem zugeteilten Tag einen Bericht über die Ereignisse, ähnlich wie beim Lagertagebuch. Dies kann in Einzel- oder Gruppenarbeit geschehen. Die Zeit kann als “Ämtli” im Programmplan festgehalten werden. Die Berichte werden von der Lehrperson eingesammelt und zum Schluss des Lagers erhalten alle Schüler:innen den gesamten Lagerbericht aller Tage als Broschüre. Optional können von der Lehrperson Fotos hinzugefügt werden oder die Schüler:innen fertigen Zeichnungen an. 

Die Lagerberichte können auch ganz am Ende des Lagers oder sogar nach dem Lager geschrieben werden. Dabei lässt man die Highlights des Lagers Revue passieren. Als Leitfragen können die gleichen Fragen wie beim Tagebuch verwendet werden. Beispiele für Lagerberichte können unter folgendem Link gefunden werden: Berichte Klassenlager (schulearistau.ch) 


Lagerwebseite 

Diese aussergewöhnliche Weise der Dokumentation ist ein wenig aufwändiger, dafür für Technikbegeisterte ein Highlight. Auf einer eigenen Lagerwebseite oder Klassenwebseite mit einem Unterkapitel “Lager”, kann das ganze Lager mit Fotos und Texten dokumentiert werden. Für wenig Geld kann heutzutage eine eigene Webdomäne gekauft und zum Beispiel mit WordPress einfach eingerichtet werden. Auf der Webseite lässt sich dann beispielsweise ein Blog erstellen, mit welchem Schüler:innen in einer Art Newsletter vom Lager berichten können. Informationen zu verschiedenen Anbietern lässt sich zum Beispiel auf Blog erstellen Schweiz: Anleitung für Anfänger (websiteinfo.ch) finden. Dort befindet sich unter anderem eine Übersicht über kostenlose und kostenpflichtige Tools und die Möglichkeiten der einzelnen Anbieter. 
Falls eine Lagerwebseite gemacht wird, kann diese auch mit Familie oder Freunden zuhause geteilt werden. Aber Achtung: es müssen Datenschutzrichtlinien eingehalten werden. Was einmal im Netz ist, lässt sich nur schwer entfernen. Aus diesem Grund ist bei dieser Möglichkeit Vorsicht geboten.  


Film 

Eine andere Methode des Dokumentierens ist ein Lagerfilm. Diese sehr grossartige, aber aufwändige Art bietet sich vor allem für technikbegeisterte Lehrpersonen an, oder eine Leitperson, welche gern Filme schneidet. Das Sammeln des Rohmaterials kann entweder durch die Schüler:innen oder durch die Leiter:innen geschehen. Achtung: Überlässt man es den Schüler:innen, sollte der Prozess genau beobachtet werden. Es besteht zudem die Gefahr, dass zu viel Rohmaterial gesammelt wird und vieles davon nicht brauchbar ist. Falls ein:e Leiter:in sich zur Verfügung stellt das Projekt in Angriff zu nehmen, kann diese Person selbst Filmaufnahmen machen und den Film schneiden.  


Fotobuch 

Eine Kamera hat heutzutage jede:r in der Hosentasche. Durch gezieltes Instruieren der Klasse lassen sich mit Hilfe des Smartphones, falls dieses im Lager dabei ist, (Alternative: gemeinsame Kamera) schöne Erinnerungen schaffen. Die Fotos können durch die Leiter:innen oder durch die Schüler:innen gemacht werden. Wichtig ist, dass alle Schüler:innen mit den Fotoaufnahmen einverstanden sind. Diese können zum Schluss in einem Fotobuch, einer Collage, auf Plakaten oder in einer digitalen Präsentation präsentiert und als Andenken behalten werden. Jedoch sollten einige Punkte beachtet werden: 

  • Eine vorgegebene Anzahl Bilder pro Tag festlegen, sodass jeder Tag gleich ausgewogen repräsentiert werden kann.
  • Auf den Bildern dürfen keine obszönen Inhalte oder Gesten zu sehen sein. 
  • Wer nicht auf den Bildern sein will, wird nicht dazu gezwungen. 
  • Es sollen sowohl Personen wie auch Landschaften zu sehen sein.
  • Das Ämtli sollte immer wechseln und es sollten nicht immer die gleichen Personen auf den Bildern sein. Jede:r Schüler:in sollte die Gelegenheit haben, Fotos zu schiessen und möglichst alle Schüler:innen sollten im Fotobuch abgebildet sein.