Mit ÜLS werden Kompetenzen beschrieben, die sich nicht auf ein spezifisches Schulfach beziehen. Darum werden sie als „überfachlich“ bezeichnet. Beispiele sind Sorgfalt, Selbstständigkeit oder die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.
Die Forschung hat gezeigt, wie wichtig überfachliche Lebens- und Schlüsselkompetenzen (ÜLS) nebst den Fachkompetenzen sind. Die Fachkompetenzen sind aufgrund von Lerntests durch die Lehrperson (eher) einfach zu beurteilen, wohingegen die überfachlichen Kompetenzen schwieriger einzuschätzen sind. Das Eisberg-Modell zeigt unter der Wasseroberfläche jene ÜLS, welche mit DIPALOG trianguliert* eingeschätzt werden. So entsteht ein mehrperspektivisches Profil: Eltern schätzen ihr Kind auf der Grundlage von Erfahrungen zuhause ein, die Lehrperson bezogen auf die Schule und die Schüler:innen bezogen auf schulische und/oder private Erfahrungen.
Es gibt «keinen richtigsten» oder rein objektiven Wert: Die subjektiven Einschätzungen stehen eigenständig nebeneinander und ergeben ein Gesamtbild über eine längere Phase. Dies dient der ganzheitlichen Erfassung und hat eine grosse Aussagekraft.
*Die verschiedenen Perspektiven der Lehrpersonen, Eltern und Schüler:innen werden miteinander in Beziehung gesetzt.
Die ÜLS sind in fünf Dimensionen unterteilt:
- lernmethodische Kompetenzen (LK)
- soziale Kompetenzen (SK)
- personale Kompetenzen (PK)
- motivationale Kompetenzen (MK)
- Zufriedenheit und Wohlbefinden (ZW)
Die fünf Dimensionen basieren auf den durch die EDK, die WHO und OECD definierten Bildungsinhalten:
- Überfachliche Kompetenzen
- WHO-Lebenskompetenzen (Link “Lebenskompetenzen entwickeln” oder Link „Life skills education school handbook“)
- OECD-Schlüsselkompetenzen bzw. OECD-Lernkompass bzw. 21st Century Skills (Link OECD)
- Kompetenzen des Deep Learning (Bildung neu gedacht: Die Zukunft des Lernens, Microsoft Education 2020)
Des Weiteren werden die ÜLS durch folgende zentrale Aspekte ergänzt:
- Spezifische Arbeits- Lern-, Sozialkompetenzen aus verschiedenen Kantonen (vgl. Kantonsseiten der Erziehungsdepartemente)
- Befähigungsbereiche (Lehrplan 21 – komplexe Behinderungen / Förderplanung ICF basiert)
- ICF-Hauptkategorien (Link ICF – international classification of functioning) Beispiel des Umgangs damit: Link AR
- Forschungsinstrumente (vgl. Projektseite von Looser)