Zentrale Elemente

Standortgespräche

Im Standortgespräch setzen Eltern, Schüler:in und Lehrperson anhand des ÜLS-Profils 1-2 Schwerpunkte für das weitere Lernen.

Die Eltern sind eine wichtige Stütze rund um die schulische Förderung der überfachlichen Lebens- und Schüsselkompetenzen. Das Standortgespräch findet mit allen Beteiligten statt und partnerschaftlich. Alle ziehen für das Wohl des Kindes / des Jugendlichen an einem Strang.

Damit diese Standortgespräche eine fundierte Basis haben, schätzen sich im Vorfeld die Schüler:innen selbst ein (Selbsteinschätzung). Eltern und Lehrpersonen schätzen mittels ihrer Fremdeinschätzung die Kinder/Jugendlichen ebenfalls ein. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Lehrpersonen einige Schüler:innen in gewissen ÜLS etwas genauer und andere wiederum etwas weniger genau einschätzen können. Deswegen wird auch auf die Einschätzung der Eltern und die Selbsteinschätzung der Schüler:innen Wert gelegt. Wie der Begriff «Einschätzung» schon ausdrückt, geht es nicht um eine «objektive Messung oder Bewertung». Es geht auch keinesfalls um ein Art Benotung oder gar um Selektion, sondern vielmehr um das Herausschälen eines oder mehrere Potentiale, welche dann in der Förderphase mittels Trainingsaufgaben entwickelt werden.

Im Gegensatz zu den Schulnoten bedeutet der höchste Wert in den ÜLS nicht unbedingt die «beste Einschätzung». Bei allen ÜLS geht es um «Altersgemässheit» bzw. um ein «mittleres Mass». Das heisst: Es geht um das «Nicht zu viel und nicht zu wenig».

Förderphase

Eine 8-12-wöchige Förderphase findet vorwiegend in der Schule statt. Nach einer gemeinsamen Standortbestimmung stehen den Lehrpersonen und den Schüler:innen Trainingsaufgaben zur Verfügung, um den Förderprozess individuell gestalten zu können. Abschliessend werden die Fortschritte sichtbar gemacht.

Neuste neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass das «geduldige Einüben neuer Verhaltensweisen langfristig am wirksamsten ist» gegenüber der Methode «nur darüber sprechen» (siehe LINK «Integratives Neuro-Coaching», Roth & Ryba, 2021). Genau dieses Ziel verfolgt DIPALOG:

Das Kind/der Jugendliche eignet sich nicht nur Wissen an, sondern formuliert Ziele, reflektiert sein Verhalten, tauscht sich mit Bezugspersonen darüber aus und entwickelt via Mentaltraining und Impulsen aus den Trainingsaufgaben seine «eigenständige Handlungs- und Gestaltungskompetenz (Agency)» im Umgang mit sich selbst, wie es der «OECD-Lernkompass 2030» (LINK) ausdrückt.

Es gibt bei Schüler/-innen Persönlichkeitseigenschaften (z.B. Selbstvertrauen, Zufriedenheit oder Zuversicht), welche sehr vom «Temperament oder dem Wesen des Kindes/Jugendlichen» abhängen und nicht so leicht zu verändern sind. Das pädagogische Ziel ist hier das Akzeptieren der Persönlichkeit oder der Kompetenz: Das Kind/der Jugendliche sucht sich entsprechend seinen «Platz im Leben», wo es/er sich mit seiner Eigenart wohlfühlt und seine Stärken ausspielen kann. Die meisten ÜLS lassen sich aber fördern, darum stehen die entsprechenden Trainingsaufgaben zur Verfügung.

Schule und Familie

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Familie ist ein zentrales Element. Die folgenden sechs Gelingensfaktoren tragen zur guten Zusammenarbeit bei:

  • Gegenseitige Berücksichtigung der Interessen
  • Partizipation (alle wirken mit)
  • Dialogische Haltung (Wertschätzung, Mitgefühl, offen kommunizieren)
  • Ressourcenorientierung (Stärken aller Beteiligten einbeziehen)
  • Unterschiedlichkeiten (individuelle Voraussetzungen) einbeziehen
  • Selbstreflexion (kritische Reflexion eigener Haltung und eigener Vorstellungen)

Die Zusammenarbeit wird durch die Plattform «CMI Unterricht» unterstützt. Dort gibt es einen geschützten Trainingsbereich für Schüler:innen, Eltern und Lehrpersonen.

  • Die Klassenehrperson kann über 700 Trainingsaufgaben nach Förderschwerpunkten und Zyklen filtern und den Schüler:innen zuweisen.
  • Mittels einer persönlichen Identifikationsnummer haben Schüler:innen sowie Eltern Zugriff darauf.
  • Schüler:innen gelangen dort zu Trainingsaufgaben ihres Förderschwerpunktes.
  • Lehrpersonen erhalten einen Überblick über bereits bearbeitete Trainingsaufgaben der Schüler:innen und können Rückmeldungen geben.
  • Eltern können die Lernaufgaben oder das Portfolio ihres Kindes sehen, um mit ihm über Entwicklungen zu sprechen.