Beurteilungsfehler

 

 1. Subjektive und selektive    
    Wahrnehmung

Wir nehmen nur wahr, was wir wahr-
nehmen wollen

 2. Halo-Effekt (Hofeffekt)

 

Eine Eigenschaft überstrahlt die
anderen Eigenschaften

 

 3. Positionseffekt (primacy od.          recency effect)

 

 

Dominanz des ersten oder letzten
Eindrucks:
primacy: Blendung durch den ersten
positiven/negativen Eindruck
recency: Beeinflussung bei der
Beurteilung durch den letzten Eindruck.

 4. Nikolauseffekt

 

 

Personen leisten vor einer bevorstehenden
Beurteilung mehr, um die Beurteilung
in die gewünschte Richtung zu lenken.
("Nur die artigen Kinder bekommen
Geschenke")

 5. Kategorisierung
    (Vorurteile, logischer Fehler)

Ein Merkmal genügt, um in eine bestimmte
Rolle gedrängt zu werden.

 6. Einfrieren

 

Einmal vorhandene Verhaltensweisen ändern
sich nicht.

 7. Projektion

 

Wenn Eigenschaften, die man an sich selber
nicht mag, bei anderen auftreten, empfindet
man dies als besonders schlimm.

 8. Sympathiefehler

 

 

Besonders sympathisch wirkende Studierende
werden unbewusst besser bewertet werden
als andere. Umgekehrtes Verhalten stellt einen
Antipathie-Effekt dar.

 9. Pygmalion-Effekt

 

 

Die Leistungen werden durch die positiven od.
negativen Erwartungen beeinflusst. Die Leistungen
entwickeln sich in "erwarteter Form". (siehe auch
Benjamin-Effekt)

10. Tendenz zur Strenge /
      Tendenz zur Milde

 

 

Oft neigen z.B. Lehrpersonen dazu, entweder
generell zu positiv – also zu milde – oder zu
negativ – also zu streng – zu bewerten (mögl. objektive Beurteilungskriterien!)
(siehe auch: Nähe-Effekt, Benjamin-Effekt)
 

11. Tendenz zur Mitte
     (zentrale Tendenz)

 

Es werden vorwiegend mittlere Beurteilungen
vorgenommen. Gute und schlechte Leistungen
werden als mittelmässig beurteilt.

 

12. Reihungseffekt

 

 

Aufgrund der Beurteilungserfahrung erwarten Lehr-
personen eine Qualitätsverteilung. Nach
mehreren schlechten, oder mässigen Leistungen,
wird nach der Devise "alle können doch nicht
schlecht sein" eine gute Note vergeben.
13. Kontrastfehler

 

 

Nach mehreren guten Arbeiten wird eine –
im Regelfall "mittelmässige" Arbeit als
"schlecht" bewertet, da sie in einem gewissen
Kontrast zu den vorherigen steht.