Von der Lehrperson gesteuerte Unterrichtsgespräche werden als gelenkte Unterrichtsgespräche bezeichnet. Als freies Unterrichtsgespräch (UG) wird eine spezielle, von den Lernenden gesteuerte Gesprächsform bezeichnet.
Die Lehrperson tritt in den Hintergrund, sie lässt die Lernenden selbstständig arbeiten. Sie müssen dabei lernen, aufeinander zu hören, so dass kein Durcheinander entsteht:
«Die verschieden veranlagten Schüler (vorlaute, schüchterne, laute, schnelle, langsame, kritische, naive) müssen sich so weit aneinander anpassen, dass ein jeder zum Zuge kommt. Wenn dies nicht gelingen will, kann er [der Lehrer] die Diskussionsleitung ohne weiteres in der Hand behalten. Entscheidend ist, dass die Schüler lernen, ohne Fragen des Lehrers auszukommen, d.h. die vorliegende Erscheinung selbstständig zu erfassen. Wenn man sieht, wie grosse Mühe auch Erwachsene haben, im grösseren Kreis ohne Leitung eine geordnete Diskussion zu führen, wird man Kinder in dieser Hinsicht nicht überfordern wollen. …»
(Aebli: Zwölf Grundformen des Lehrens, 1989; S. 370)