Ein Ideenpool für die digital unterstützte Lernprozessgestaltung und Beurteilung
Ein Ideenpool für die digital unterstützte Lernprozessgestaltung und Beurteilung soll Lehrpersonen helfen, digitale Hilfsmittel gezielt im Unterricht einzusetzen. Der Ideenpool basiert auf den Erfahrungen der ITBO Modellschulen Volksschulen und hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Er ist ein “Work in progress” und soll von Inputs und Ideen aller leben.
Programmieren kann herausfordernd sein, aber es macht unglaublich viel Spass, wenn eigene Ideen zum Leben erwachen!
Bevor ich in der Begabungsförderung an der PHSG mit den Schülerinnen und Schülern der 3. bis 6. Klasse direkt mit Scratch arbeite, starten wir mit spannenden Apps, Online-Tools sowie Robotern und Microcontrollern. So wird Informatik erleb- und begreifbar! Dadurch können die Kinder nicht nur die notwendigen Kenntnisse in der Blockly-Programmierung aufbauen, sondern auch spielerisch und abwechslungsreich Scratch erlernen. Die Freude am Programmieren ist gross, und die Motivation der Kinder bleibt hoch.
Das Spiralprinzip lässt sich bei der Blockly-Programmierung hervorragend umsetzen: Lerninhalte werden über einen Zeitraum von zwei Jahren oder länger auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen wiederholt und vertieft (vgl. Lauter 1997, S. 24). Doch wenn dabei ausschließlich mit Scratch gearbeitet wird, kann der Unterricht schnell eintönig wirken. Ein Vergleich aus der Mathematik macht dies deutlich: Auch dort wird nicht über Jahre hinweg nur mit demselben Lehrbuch gearbeitet. So hörte ich einmal auf einem Schulhof die Klage eines Schülers: «In der nächsten Stunde schon wieder Scratch! Das ganze Jahr müssen wir mit Scratch programmieren!»
Um die Schülerinnen und Schüler im Zyklus 2 optimal auf das Programmieren mit Scratch vorzubereiten und der Unterricht abwechslungsreich und spannend bleibt, nutze ich folgende kostenlosen Tools in der abgebildeten Reihenfolge:
Als Einstieg in die Blockly-Programmierung eignet sich die Plattform studio.code.org für Schülerinnen und Schüler von Zyklus 1 bis 3 hervorragend. Lehrpersonen können dort Klassen anlegen, Kurse zuweisen und den Fortschritt der Schülerinnen und Schüler jederzeit einsehen. Besonders praktisch ist die Lehreransicht, die zu jeder Aufgabe eine mögliche Lösung bietet, was die Unterstützung der Lernenden erheblich erleichtert.
Für den Einstieg in einer 5./6. Klasse empfiehlt sich aktuell der Kurs C (2021). Zusätzlich eignet sich studio.code.org hervorragend für Programmier-Hausaufgaben. Die Lehrperson kann in der Übersicht einen Screenshot des Klassenstands erstellen, die Anzahl der zu lösenden Challenges vorgeben und am Ende schnell überprüfen, ob alle Schülerinnen und Schüler die Aufgaben erledigt haben.
Ein weiterer Vorteil ist die Gleichwertigkeit der Aufgaben: Alle Lernenden – unabhängig von ihrem individuellen Niveau – haben die gleiche Anzahl an Challenges zu bewältigen, was sowohl schwächere als auch stärkere Kinder gleichermassen fördert und fordert.
ScratchJr ist von der beliebten Programmiersprache Scratch inspiriert und wurde speziell für jüngere Kinder entwickelt. Die Benutzeroberfläche und die Programmiersprache wurden so angepasst, dass sie den Entwicklungsbedürfnissen jüngerer Kinder entsprechen.
Mit ScratchJr können bereits die Jüngsten eigene interaktive Geschichten und Spiele gestalten. In Schulklassen, die über Tablets verfügen, eignet sich ScratchJr auch hervorragend als ideale Vorbereitung für den Einstieg in Scratch, selbst für Schülerinnen und Schüler im Zyklus 2.
Mit Programmieren mit der Maus lassen sich bereits Grundschulkinder spielerisch ans Programmieren heranführen. Das Angebot basiert auf Scratch. Die Kinder werden zunächst durch mehrere Lernspiele geführt. Dort werden sie an sie grundlegende Programmierkonzepte wie Variablen, Schleifen und Verzweigungen herangeführt. Anschliessend können sie eigene kleine Programme gestalten.
Mit einem Scratch Lehrer-Account können Klassen erstellt werden, der Fortschritt der Schüler eingesehen werden und bei Bedarf auch das Passwort der SuS (selbst erstellt durch die Schüler) zurückgesetzt werden.
Teens at the Castle – Erfinde die Geschichte weiter
Beim Projekt «Scratch – Erfinde die Geschichte weiter» ist der Anfang schon vorgegeben. Es hilft den Kindern beim ersten Mal erfolgreich eine Geschichte zu programmieren, da sich vorerst nicht um den Bühnenwechsel kümmern müssen. Sie lernen so strukturiert zu arbeiten mit Scratch auch bei späteren eigenen Projekten.
Die Detektiv-Mission hilft den SuS Fehlern in Scratch-Projekten aufzuspüren und zu beseitigen: Scratch – Debugging.
Eigene Projekte
Ein Storyboard kann als visuelles Planungstool dienen, das hilft, Ideen zu strukturieren und den Ablauf eines Projekts zu visualisieren. Es lohnt sich in jedem Fall mögliche Bühnenbilder und Figuren und deren Kostüme zu sichten. Die Kostüme kann man sichten, indem man die Maus über die Figur bewegt. Flexible und fortlaufende Planungsansätze können aber auch Raum schaffen für spontane Ideen und ermöglichen es, kreative Lösungen nahtlos in den Prozess zu integrieren, ohne durch (eigene) Vorgaben eingeschränkt zu werden. Sie fördern Innovation, indem sie den Freiraum bieten, auf neue Erkenntnisse und Herausforderungen dynamisch zu reagieren, was besonders in kreativen Projekten entscheidend ist.
Geschichte programmieren
Artefakt: Einladungskarte programmieren [pdf]
Beurteilung
Beurteilungsraster (docx) können einen Beurteilungshilfe sein. Sie sollen aber auch: Eine inhaltliche Kommunikation über die Qualitäten und Kriterien befördern und deutlich machen, in welche Richtung man sich verbessern kann, bevor die Arbeit summativ beurteilt wird.
Tutorials für Lehrpersonen
Für die LP bieten sich die Tutorials unter LEHRPERSONEN an.
Bedingte Anweisungen (z.B. Logik mit if > when), so dass der Benutzer Möglichkeiten zur Interaktion hat (z.B. Texteingabe, Knopf drücken etc.)
Parameter (Definition / Werte von Programmblocks)
Variable («Behälter» für Parametereingabe und Verarbeitung im Programm)
MakeyMakey
Die Makey Makey-Platine eröffnet euch die Möglichkeit, nahezu jeden Gegenstand in eine Computertaste zu verwandeln. So könnt ihr beispielsweise Obst oder Knete als kreative Steuergeräte für euren Computer einsetzen. Mit Makey Makey lassen sich Alltagsgegenstände spielerisch in interaktive Steuerungen verwandeln – ob ein Apfel, der ein Miauen erzeugt, oder ein Klavier aus Bananen. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Medienkisten mit MakeyMakey stehen in den Regionalen Didaktischen Zentren des Kt. SG zur Ausleihe bereit (kostenlos für SG, AR, GR).
Jeder kann programmieren mit Swift Playgrounds (Zyklus (2)/3)
In der Begabungsförderung machen die Schülerinnen und Schüler erste Erfahrungen mit textbasiertem Code. Programmieren lernen mit Swift Playgrounds ist faszinierend. Die kostenlose iOS-App kommt mit einem kompletten Set an Lektionen, die von Apple entwickelt wurden. Die Schülerinnen und Schüler «spielen» sich durch die Basics mit «Los gehts mit Code». Dabei nutzt man echten Code, um eine Figur durch eine 3D Welt zu steuern. Und kann dann weiter machen mit fortgeschritteneren Konzepten.
Bevor Schülerinnen und Schüler mit dem Programmieren beginnen, ist es wichtig, einen klaren Plan für das Projekt zu erstellen. Dies hilft, den Überblick zu behalten und die Ideen strukturiert umzusetzen. Es gibt verschiedene Methoden, um das Programm zu planen:
Ablaufdiagramm
Struktorgamm
Storyboard
Klick-Dummy
Quelle: mia21.ch
Mit Techniken wie diesen, können Struktur und Ablauf des Programms visualisiert und frühzeitig mögliche Probleme erkennt werden. Eine sorgfältige Planung legt die Grundlage für ein erfolgreiches Programm.
Quelle: mia.phsz.ch
Artefakt: Einladungskarte programmieren [pdf]
Beurteilung Zyklus 3
Abgebildet Beispiele von Beurteilungsrastern.
Vielleicht in diesem Zusammenhang noch interessant folgender Ideenpool für die digital unterstützte Lernprozessgestaltung und Beurteilung (Zyklus 1–3): Ideenpool zum Thema Beurteilung und Feedback (zITBOx)
Einführung in das Programmieren mit Scratch (Tutorials für LP / Zyklus 3)
Literatur: Lauter, J. (1997): Fundament der Grundschulmathematik. Pädagogisch-didaktische Aspekte des Mathematikunterrichts in der Grundschule (3. Aufl.). Donauwörth: Auer. | Prompt Header-Bild Dall-e: Am Laptop ein Schüler, der mit Scratch programmiert., breitbild-seitenverhältnis
KI-Bilder Guido Knaus: Beitragsbild generiert DALL.E «Bild eines Schulzimmer mit Lernnischen, einzelne Schüler mit iPads. Das Schulzimmer soll stimmungsvoll weihnachtlich geschmückt sein.»
Am Donnerstag, 21. November 2024 fand an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen das 13. Netzwerktreffen zum Thema «Making – Kultur des Machens» mit über 250 Teilnehmenden vor Ort oder im virtuellen Raum statt. Die Teilnehmenden erhielten spannende Einblicke in Makerspaces oder Making-Arrangements an verschiedenen Schulen, profitierten von praktischen Making-Ideen für den Unterricht, haben sich zum Thema ausgetauscht und sich untereinander vernetzt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, Sessionleitenden, Marktstandanbietern und allen helfenden Händen, dass auch dieses Netzwerktreffen ein voller Erfolg wurde!
Alternative Beurteilungsformen gewinnen zunehmend an Bedeutung – und an der Primarschule Wittenbach wird dieser Wandel aktiv gestaltet. Im Rahmen einer schulinternen Weiterbildung tauschten sich Lehrpersonen beim Tischtalk zu erprobten Methoden aus, die ohne klassische Noten auskommen. Mitglieder der Arbeitsgruppe Alternative Beurteilung und Entwicklerinnen der Modellschule Wittenbach zum Adaptiven Lernen stellten innovative Ansätze wie Portfolioordner, differenzierte Rückmeldungen und die Kompetenzblume des Ara-Verlages vor. Der offene Austausch zeigte, wie diese Instrumente Lernfreude und Selbstreflexion bei den Lernenden stärken und das Potenzial jedes Einzelnen in den Mittelpunkt stellen.
Das Projekt DEEP myMoment hat das Ziel, Schreib- und Medienkompetenzen in digitalen Lernumgebungen bei Primarschülerinnen und Primarschülern zu fördern. Zu diesem Zweck soll die digitale Schreibplattform myMoment weiterentwickelt werden. Um die Plattform optimal auf die Bedarfe der Praxis abzustimmen, suchen wir engagierte Lehrpersonen, die an der Weiterentwicklung mitwirken und die Plattform kostenlos und im exklusiven Vorab-Zugang im Unterricht erproben möchten.
Autoren: Georg Winder, Andrea Kern, Samuel Müller und Josef Buchner
Bildung in der digitalen Welt: Einblicke, die Sie nicht verpassen sollten!
Wie können Lehrpersonen ihre digitalen Kompetenzen flexibel und individuell weiterentwickeln, ohne ihren Arbeitsalltag zu überlasten? Antworten liefert unser neues Paper: „Flexible und individualisierte Entwicklung digitaler Kompetenzen von Lehrpersonen am Beispiel der Weiterbildungsplattform «aprendo – digitale Kompetenz»“
Highlights
Unsere Überlegungen in der Konzeption von aprendo-digitale Kompetenz
Flexible Module als Schlüssel für praxisnahe Weiterbildung
Spannende Erkenntnisse: Über 9’900 Lehrpersonen haben die Plattform bereits genutzt!
Warum Sie das Paper lesen sollten
Inspirierende Ansätze: So könnte Weiterbildung auch in Ihrer Institution aussehen
Praxisbezug: Was funktioniert und wo liegen die Potenziale?
Relevanz: Für alle, die sich mit Bildungstechnologien und Lehrpersonenbildung beschäftigen
Der Artikel ist Open Access und verfügbar in Beiträgen zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, Vol. 42, Heft 2, 2024.
Wie eine gemeinsame Plattform Schulen bei der Förderung zukunftsorientierter Kompetenzen und Lehrpersonen beim digitalen Wandel unterstützt. Unter bit.ly/rdz-smartfeld-digital steht den Schulen und Lehrpersonen ab sofort eine neue, zentrale Plattform zur Vernetzung digitaler Bildungsangebote zur Verfügung.
«makerGPT» ist ein KI-gestütztes Tool, das Lehrpersonen bei der Entwicklung und Umsetzung von kreativen Making-Projekten unterstützt – auch in Fächern, in denen solche Projekte bisher eher untypisch sind. Der Prototyp, entwickelt von den Koordinator:innen der Modellschulen in Zusammenarbeit mit der PHSG, wird kontinuierlich anhand des Feedbacks der Nutzenden optimiert. Dabei bleibt die Lehrperson stets die zentrale Figur im Unterricht.
Im Rahmen der Themenwoche «KI und wir» 17.–24.11.2024 setzt sich SRF mit der Frage auseinander «Was kann KI wirklich und was machen Menschen in der Schweiz damit?». Einer der Höhepunkte: das «Einstein Spezial» am 21. November live aus der ETH Zürich. Mehr Informationen und die komplette Programmübersicht Tag für Tag: