schulesocialmedia.com / Philippe Wampfler ● Regelmäßig fragen mich Verantwortliche von Schulen für die Mitwirkung bei zwei Veranstaltungstypen an:
- Weiterbildung von Lehrpersonen im Bereich Neue Medien/Medienkompetenz/E-Learning etc.
- Ausbildung von Jugendlichen im Bereich Medienbildung/Umgang mit Neuen Medien.
Ich freue mich über diese Anfragen und habe schon viele motivierende Veranstaltungen durchführen können. Aber ─ diese Einschränkung musste ja kommen, sonst wäre daraus kein Blogpost geworden: Mich braucht es dafür eigentlich gar nicht.
Warum nicht? 1. und 2. ließen sich in einer idealen Welt kombinieren: Die Weiterbildung der Lehrpersonen erfolgt deshalb, weil sie die Ausbildung der Jugendlichen selbst übernehmen müssen. Die Möglichkeit, Fachleute in Schulen einzubinden, ist bei Spezialthemen sicher wichtig. Begegnungen mit Fachleuten sind eine Bereicherung für die Schule.
Medienbildung ist aber aus meiner Sicht kein Spezialthema. Es gibt keine Jugendlichen, die ohne Medien aufwachsen oder in Bezug auf Neue Medien nicht mindestens eine Haltung einnehmen müssen. Damit begleiten digitale Kommunikationsformen ─ bewusst oder unbewusst ─ das Lernen und das Leben von Jugendlichen.
Aus diesem Grund gehört das in den Kernbereich schulischer Aufgaben. Medienbildung ist elementarer Bestandteil von Unterricht. In jedem Fach, bei jeder Lehrperson. Es gibt keinen Unterricht ohne Medien, kein Lernen ohne Medien.
Wird diese Bereich an externe Fachleute ausgelagert ─ z.B. an mich -, dann ermöglicht das einem Teil des Lehrkörpers, sich zentralen Aufgaben zu entziehen. Es gibt Schulen, an denen zwar die verantwortlichen Klassenlehrerinnen und -lehrer von sich sagen, Medienkompetenz nicht vermitteln zu können, weil sie sich mit Social Media nicht auskennen ─ bei meinem Workshop aber lieber einen Kaffee trinken, als mitzuerleben, an welchen Fragestellungen die Jugendlichen arbeiten. Das darf nicht sein.
Fazit: Schulen sollten Lehrkräfte in die Pflicht nehmen und sie beauftragen, Medienkompetenz zu vermitteln. Können sie das nicht, dann entsteht direkt Weiterbildungsbedarf ─ aber in einem ganz konkreten Sinne, bezogen auf eine klare Aufgabenstellung. Fachleute für die Konzeptionierung und Weiterbildung beizuziehen, ist dann sinnvoll ─ aber das Know-how muss innerhalb der Schule aufgebaut, nicht ausgelagert werden.
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